Archiv | August, 2011

Cómo estás?

27 Aug

Ja, „Cómo estás“ sind wohl die 2 meist benutzten Wörter in Argentinien.
Es ist so, dass die Argentinier ständig fragen, wie es einem geht, ist
ja eigentlich auch ganz nett, aber es ist mehr eine Floskel, oder eine
Begrüßung, auf jeden Fall scheinen sie es nicht wirklich ernst mit der
Frage „Wie geht es dir?“ zu meinen.
Es ist aber völlig normal und es ist total paradox, denn würde ich in
Deutschland fragen, wie es einem geht und im ausgesprochenen Moment schon
weiter reden ohne auf eine Antwort zu warten, würde man das als unhöflich
bezeichnen.

Langsam merkt man einfach die kulturellen Unterschiede und man ist davon
noch total fasziniert (ich schrieb „noch fasziniert“, denn bestimmt gibt es
irgendwann eine Zeit, da denkt man „Die spinnen, die Argentinier“, die dann
aber sicher auch wieder vorbeigeht).
Ein weiteres Beispiel ist das Autofahren.
Das hab ich schon am ersten Tag gemerkt, dass das „totalmente loco“ (total
verrückt) ist.
Aber seit ich mit dem Fahrrad zur Banco de Alimentos fahre, ist es mir erst
richtig bewusst geworden.
Ja, Autofahren können die Argentinier echt ziemlich gut und deswegen machen
sie auch total verrückte Sachen.
Ich hab eigentlich immer ein bisschen Angst, dass mich ein Auto umfährt,
aber andererseits sind sie so achtsam, dass ich fahren könnte wie ich will.
Dann aber wiederrum würden sie mich mit Hupsymphonien rügen.
Wer bei einer Ausfahrt zum Beispiel, zu weit auf der Straße steht, wird
wortwörtlich zu Recht gehupt.
Wer einem die Vorfahrt nimmt muss mit einem Hupengewitter rechnen und wenn
auch einfach mal gar nichts voran geht, übt man sich im Hupen.

Apropos Hupen und Straßenlärm. Die Krankenwagen sind so abgefahren.
Wenn ein Krankenwagenspielzeugauto in Deutschland die Töne eines
Krankenwagens aus Argentinien hätte, wäre das fatal für die Eltern.

Es gibt noch eine überaus beachtliche und zu bestaunende Tatsache, aber
dazu später, erst einmal erzähle ich eine bisschen von meiner Arbeit.

Also wie sich jetzt rausgestellt hat und mir auch Sebastian, mein Chef
gesagt hat, läuft die Arbeit hier immer gleich ab.

Montags, dienstags und mittwochs macht man administrative Arbeiten und es
kommen pro Tag nur so etwa 2 oder 3 Commedore.
Donnerstags und freitags wird dann richtig geschleppt, denn dann kommen 6,
7 oder manchmal auch mehr Commedore.
Pro Commedore schlepp ich ca. um die 500 kg und das läuft ungefähr so ab:
Commedore kommt, ich werde vorgestellt als „Nuevo de aleman“ und dann wird
gefragt, was und wie viel gebraucht wird. Ich lade dann, oft mit Sebastian
zusammen, von den Paletten im Lager, die Alimentos auf einen Hubwagen
und fahre sie raus zum Auto, Lieferwagen oder wie auch immer man manche
Fahrgestelle nennen mag und lade alles wieder ein.

Nicht wirklich spannend, aber sehr lustig, weil alle immer Witze machen,
bei denen ich aber erst nur ab und zu welche verstehe.
Trotzdem witzig. Man lacht halt mit. 😉

Ach ja, allgemein noch: Die Banco, befindet sich in einem
Abgegrenzten „Gebiet“. Man kann sich das so vorstellen:

Es gibt eine Straße auf der nur eine Seite Häuser stehen. Die Häuser sind
andere Fabriken, ein Haus davon ist die Banco.
Jedoch haben die Häuser alle keine Toiletten. Also gehen alle Leute auf die
andere Straßenseite, zu dem Toilettenhaus.
Jetzt zur erstaunlichen Tatsache: Es ist faszinierend, was ein Mann (nicht
von der Banco) täglich für beachtliche Meisterwerke auf der Klobrille
vollbringt.
Kein weiteren Kommentar dazu, aber ich möchte euch auch keine Einzelheiten
von meinen Alltag verschweigen 🙂

So der weitere Tagesablauf: Nach dem Arbeiten um halb 6 fahr ich wieder
zurück und bin dann damit beschäftig mit meinen Lieben zu skypen und dann
gibt‘s meistens um 9 Uhr oder halb 10 manchmal auch erst um 10 Uhr Essen.

Das war‘s dann auch schon mit dem Tag.
Jetzt hab ich erst mal Wochenende, werde meinen Rücken schonen und
erkundschaften, welche Sehenswürdigkeiten es in der Provinz Mendoza gibt
und welche man an einem Wochenende besuchen kann.

Viele Grüße:)

Neues von der Südhalbkugel!

22 Aug

So, das Wochenende ist vorbei und es gibt eine Kleinigkeit zu berichten.

Ja, die letzte Woche hab ich ganz gut überlebt. Die Arbeit ist bis jetzt wirklich noch nicht so
spannend. Hoffe das ändert sich noch.

Und sonst ist es ganz witzig, man bekommt 1000 Angebote mit irgendwelchen Leuten was zu
machen, die man eigentlich noch gar nicht kennt.

Ich musste aber leider allen absagen, ich bin nämlich ziemlich erkältet und da es in Argentinien
üblich ist bis um 6 Uhr morgens durchzufeiern, wollte ich das mir und meinem Körper nicht antun.

Dafür bin ich mit der Familie zu der Mutter des Gastvaters gefahren. Mitten in den Anden.

Super schön die Anden, nicht mit den Alpen zu vergleichen. Auf den Anden steht kein einziger Baum
und soweit ich das verstanden habe, ist das so weil es sehr, sehr trocken ist und weil es ab und zu
sehr starke Winde gibt, die die Bäume einfach um fegen würden.

Aber sie sind wirklich sehr schön, wie man vielleicht erkennen kann.

Ja und es hatte 3° , also ohne Schal und Mütze geht da gar nichts, wie man sieht.

Sonst gibt es noch nicht so viel Neues zu erzählen.

Langsam gewöhnt sich die Gastmutter daran, dass ich beim Tisch abräumen helfe und sagt nicht
mehr, dass ich nichts machen muss. Langsam tauen auch die Jungs auf. Wird sicher noch lustig mit
den 2.

Ach ja… ziemlich, ziemlich krass…

Morgens, ja echt, morgens laufen so brutale Filme, zum Beispiel Gladiator in der unzensierten
Fassung. Es erschreckt mich, dass sich die Kinder das ansehen.

Echt brutal, was den ganzen Tag im Fernseher kommt.

Sodann… Viel viele Grüße:)

Ahhh jaahhh ähhh.. Schneee äähh jaaa

18 Aug

Ähhh… jaaa ähhh.. also… ähh wie soll ich sagen ähh..jaaa.. es .. ähm.. es.. ….

es schneit!!!!

Einfach abgefahren wenn man überlegt das in Deutschland schönes Wetter ist, und hier schneit es:)

Ähh jaaa ähh.. halt ein ähhhh anderes Land ähhh..

Ähhh Jaa..

Trabaja-Trabaja-Trabja!

17 Aug

So, gestern war mein erster Arbeitstag und der 2te ist auch schon vorbei.
Das Arbeiten ist bis jetzt recht simpel. Ich muss irgendeinen Büro Kram erledigen wenn keine Commedore (Commedore sind die Leute, die die Essensachen, Alimentos, abholen) da sind und wenn die Leute kommen, dann muss ich die Waren in deren Autos, Lastwagen oder wie auch immer laden.
Bin gespannt, ob es noch ein bisschen interessanter wird, aber vielleicht kommt es mir auch noch ein bisschen uninteressant vor, da ich einfach noch nicht alles verstehe.
Aber ich mach schon Fortschritte. Einige Wörter, die ich in der Schule schon 1000 mal gehört habe, kann ich ab und zu bei dem schnellen, argentinischen Spanisch verstehen und so lerne ich jeden Tag neue Wörter dazu, aber es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich mich einigermaßen Unterhalten kann.

So das zu Arbeit, jetzt zum Interessanten:

Die Familie ist sehr, sehr nett und sehr zuvorkommend und sie fragen auch immer wie es mir geht und ob alles gut ist 🙂
Die 2 Jungs Frederico und Javier reden noch nicht so viel mit mir, aber was sollen sie auch mit einem 22 Jährigen reden der kein Spanisch kann. Der Vater Juan redet sehr viel mit mir und macht immer Scherze darüber, dass ich in 2 Wochen schon perfekt Spanisch sprechen muss! Sehr witzig immer…. Ich wünschte ich könnte.
Am Sonntag, ein Tag nach meiner Ankunft, sind wir gleich mountainbiken gewesen und abends war ich bei Sarah und Johannes und hab mit deren Familie Asado gegessen.
Joar, was soll ich sagen, das Bife de Lomo (das Teuerste), schmeckt gar nicht nach Fleisch, sondern einfach nur gut und die Anden sind einfach nur bombastisch… ich will endlich richtig nahe vor denen stehen.

Ah ja, was ich noch zu Montag und Heute sagen kann. Mir ist sofort aufgefallen, dass die Argentinier sehr langsam arbeiten, bzw. kommt es mir so vor.
Ich hoffe ich gewöhne mich da schnell dran, denn sonst wird es glaube ich ein bisschen nervig. Aber es ist ja auch erst der 2te Tag, ein wirkliches Bild kann ich mir noch nicht davon machen.

Was ich sonst noch so anmerken will.
Die ersten 2 Tage in der Familie waren wirklich hart und nagen ziemlich an den Kräften und den Nerven, dazu kommt, dass man die Leute, die man sonst ständig um sich herum hat sehr vermisst.
Aber da muss man einfach durchhalten, war bestimmt nicht der letzte Durchhänger.

Wie gesagt, es bleibt weiterhin spannend!

Grüße aus dem echt immer sonnigen Mendoza 🙂
Manu

Ach ja der Wein, muy muy rico 😉

Buen Viaje!

14 Aug

Neues aus Argentina!
In diesem Moment sitze ich im Bus Richtung Mendoza, es ist halb 9 und ich bin begeistert von den Bussen, bzw. von diesem Bus.
Meine Erwartungen wurden von diversen Berichten und Erzählungen hoch gesetzt und nicht enttäuscht.
Die Sitze kann man tatsächlich fast zu einer geraden Liege umklappen und wir bekommen gegen später noch ein Abendessen.
Wenn wir in Mendoza ankommen werden wir von „Fanny“ ,der lokalen Betreuerin empfangen und dann in unsere Gastfamilien gebracht.
Ich bin sehr gespannt auf die Gastfamilie, da der Nachnahmen „Rüttler“ ist und das ja wohl mehr als deutsch klingt.
Was gibt es noch zu Gastfamilie zu sagen? Nunja, sie haben 2 kleine Jungs, 11 und 13 Jahre alt ich habe ein eigenes Zimmer und werde weiteres berichten wenn ich dann abgekommen bin. =)

Aber erst mal noch zu den letzten Tagen.
Wie schon gesagt haben wir die „Casas de Provincias“ besucht. Mich hat natürlich nur die Provinca Mendoza so richtig interessiert und Manuel, ein richtiger Mendozianer oder wie man dazu sagen will, hat uns bzw. mir die Provinz sehr, sehr schmackhaft gemacht.
Eine tolle Landschaft, eine Stadt in der „Rock“ sehr ausgeprägt ist, das Fest der Weinlese, welches das wichtigste Fest für die Provinz ist und die Provinz eigentlich alles bietet, was das Herz erfreut. Das alles lässt mich sehr gespannt auf die nächste Zeit zugehen.

Zugegebenermaßen war die letzte Zeit in Buenos Aires nicht sonderlich aufregend. In der Officina haben wir fast alles, was wir auf dem Vorbereitungsseminar durchgegangen sind nochmal wiederholt. Das außergewöhnlichste war die Tatsache, dass die Argentinier einfach wissen was gut ist oder eher gesagt wissen wie man gute Sachen herstellt, macht, züchtet, wie auch immer.
Wir waren essen in einem echt netten Restaurant und es war unglaublich. Ich hab mir „Bife de Chorizo“ bestellt.
Was dann auf meinem Tisch stand war unfassbar.


Auf Deutsch gesagt, stand ein halbes Kilo Rumpsteak vor mir. Zu beschreiben wage ich nicht! Es war einfach sooooo gut, einfach das Beste! Wohlgemerkt, für 58 Peso (10 Euro).
Aber das war noch nicht alles an dem Abend.
Wir kamen an einer Eisdiele vorbei und dort hat man im ¼ Kilo bestellt.
Ich hab ja immer gedacht der „Fernando“ in Radolfzell macht gutes Eis,  aber das ist einfach nicht wahr. Die Auswahl an Sorten ist einfach so bombastisch, genauso wie der Geschmack des Eises.
Der Abend hat mich und meinen Magen ziemlich fertig gemacht.

Gestern (Donnerstag) sind wir dann noch sehr, sehr lange in Buenos Aires rumgelaufen und haben die „Madres de Placo de Mayo“ auf dem Place de Mayo angeschaut. Diese Frauen versammeln sich seit 40 Jahren jeden Donnerstag auf dem Platz und gedenken all jenen, die in der dunklen Vergangenheit von Argentinien verschwunden sind und von denen jegliche Spur fehlt.
War sehr beeindruckend und stimmte uns alle nachdenklich.
Was mir auch erst Mittwoch und Donnerstag aufgefallen ist, ist, nach all dem aufregenden Neuen, dass Buenos Aires eine Stadt der Gegensätze ist.
Man sieht totalen Reichtum und dann auf der anderen Straßenseite Menschen, die nur eine Matratzen haben und sonst nichts.
Später so ca. ab 20 Uhr sieht man auch viele Erwachse, wie auch Kinder die auf der Straße und aus Müllsäcken Papier zusammen suchen, welche sie dann irgendwo abgeben und ein paar Pesos dafür bekommen.
Die Tatsache an sich ist nicht so erschreckend wie das Alter der Kinder, die das Papier zusammen suchen.

Es ist ziemlich interessant sich dabei auch selbst zu beobachten, denn wie gesagt fällt so etwas einem erst später auf.
Ich bin sehr gespannt was noch auf mich zukommt.

Aber davon werde ich natürlich auch berichten.
Sowie von all dem guten Essen in Argentinien 😉

Viele Grüße Manu

!Hola Argentina!

10 Aug

So,
es ist geschafft! Ich bin in Argentinien, in Buenos Aires, im Hotel Reina. Total übermüdet, überflutet mit Reizen, begeistert, übermüdet, erfreut und gespannt, übermüdet, sowie zuversichtlich auf die kommende Zeit.
Doch erst mal zum Anfang:)

Total fasziniert von der Abflugtafel in Frankfurt, warteten wir gespannt auf das Erscheinen unseres Fluges.
In der Tat war ich nicht alleine, anfangs dachte ich wir wären insgesamt 5 Personen die nach Argentinien fliegen, doch als wir nach dem Check In alle zusammen gefunden hatten,               waren wir zu 8.
Beim Check In war die erste Überraschung zu erleben, denn man bot uns an, erst am folgenden Tag (8. August) zu fliegen und uns somit 600 Euro zu verdienen, da der Flug total überbucht war.
So hatten 4 von uns und ich noch keine Sicherheit überhaupt fliegen zu dürfen.
Schließlich war die Lufthansa um ein paar 600 Euro leichter, wir hatten unsere Sitzplätze, waren zufrieden und sehr, sehr gespannt, ob unser Flugzeug ganz ankommt!

Umgeben von vielen Spanisch sprechenden Leuten, war der Flug sehr angenehm. Die Filmauswahl war gigantisch und Schlaf gab es wenig.

Gegen morgens verkündigte unser Kapitän, dass wir in Sao Paulo zwischenlanden müssen, da der Sprit nicht mehr reicht.
Somit waren 3 Stunden Verspätung gesichert. Wir erreichten Buenos Aires sichtlich erleichtert um 11:30 und trafen kurze Zeit später auf Nina, die uns empfing und auch gleich mit ins Hotel nahm.

10 Minuten Später gings dann auch gleich in die Officina von „ The Language Experience“,
der Partnerorganisation von Experiment e.V., die uns hauptsächlich während des Jahres betreut.
Dort gab es dann endlich was für unsere hungrigen Mägen und es war sehr, sehr lecker.

Schließlich merkte ich, dass das Schulspanisch nicht sonderlich hilfreich ist und die nächste Zeit sehr aufregend werden wird.
Martin, ein wirklich cooler Argentinier, zeigte uns noch ein paar interessante Plätze in Buenos Aires und erklärte auf Spanglisch wie, wo, was in Buenos Aires abläuft und und und….

Mein erster Einduck von Buenos Aires ist einfach sehr, sehr, sehr, sehr cool!!
Viele alte Busse, eine uralte U-Bahn, von der noch Fotos folgen und die Linienbusse sind der reinste Wahnsinn. Einfach toll!

Der Erste Tag ging somit zu Ende, wir waren alle todmüde und die meisten waren schon um halb 9 im Bett.

Am 2ten Tag waren wir dann um 10Uhr in der Officina und erfuhren viel über die Projekte und ich erhielt endlich die Informationen über meine Gastfamilie.
Aber dazu mehr wenn ich am Samstag dort ankomme und ich etwas erzählen kann.

Mittags waren wir dann für 30 Pesos essen, Salat mit Fleisch und das konnte mit dem besten Fleisch, das ich jemals in Deutschland gegessen habe mithalten und das für umgerechnet 5 Euro. Vorspeise, Getränk und Nachspeise. Sehr, sehr nice.

Bin gespannt was da noch rauszuholen ist.

Morgen gehen wir Buenos Aires weiter besichtigen und schauen in irgendwelchen Museen der Provinzen vorbei, genaueres dann beim nächsten Bolgeintrag.

Soviel für heute,

Buenos Noche

3 Aug

„Für verlorene Gelegenheiten gibt es kein Fundbüro!“